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8 ernste gesundheitliche Probleme durch zu viel Sitzen

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By ActiveBeat Deutsch

Schon gut; wir haben es kapiert, Sitzen ist nicht gut für uns! Dieser Fakt trifft besonders auf diejenigen zu, die, wie ich, fast den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und auf einen Computer starren. Aber haben Sie sich je die Zeit genommen und sich darüber informiert, was mit dem Körper passiert, wenn wir für zu lange sitzen?

Ich habe das getan und ich war schockiert herauszufinden, dass die zum Teil sehr ernsten Auswirkungen von zu langem Sitzen sich von Kopf bis Fuß widerspiegeln. Hier sind acht ernste gesundheitliche Probleme, die sich, laut Experten, aus zu viel Sitzen ergeben …

1. Leere im Gehirn

Laut Studien des nationalen Krebsinstituts nimmt durch zu langes Sitzen, zum Beispiel beim Arbeiten am Schreibtisch ohne Pause, die Gehirnfunktion ab und das Gefäßsystem im Gehirn wird zerstört. Durch den geringen Blut- und Sauerstofffluss zum Gehirn wird die Konzentration geschwächt. Wenn wir aktiv sind, werden Blut und Sauerstoff zum Gehirn gepumpt, wodurch in einem Prozess, der Wachstumsfaktor BDNF genannt wird, Chemikalien und Schutzgene ausgeschüttet werden, die die Stimmung heben.

Der BDNF-Prozess ist essenziell für das Wachstum frischer Neuronen im Gehirn und dessen Schutz (z.B. vor Schaden durch Trauma, Stress und Schadstoffe aus der Umwelt). Wenn wir jedoch sitzen, ist der Blut- und Sauerstofffluss zum Gehirn begrenzt und die Ausschüttung guter Chemikalien gedrosselt, wodurch man leicht verwirrt und vergesslich wird, sowie Konzentrationsprobleme bekommt.

2. Falsche Ausrichtung des Nackens, der Schultern und der oberen Wirbelsäule

Stellen Sie sich vor, wie Sie in der Arbeit an Ihrem Schreibtisch sitzen. Wahrscheinlich sitzen Sie gebeugt und Ihr Nacken ragt nach vorne, anstatt in einer Linie mit der Wirbelsäule zu sein. Und lassen Sie mich nicht mit den Schultern und dem Rücken anfangen – bucklig mit hängenden Schultern, abgerundetem oberen Trapezmuskel (der Muskel, der den Nacken und die Schultern verbindet) und gekrümmtem unteren Rücken.

Die falsche Ausrichtung des Halswirbels, der Schultern und der Wirbelsäule, während Sie stundenlang schreiben, ohne aufzustehen, führt zu RSI-Syndrom und permanentem Muskelschaden sowie zu einer knochigen Struktur am gesamten Halswirbel – die knochigen Ringe, die sich vom Schädel bis zum Brustwirbel am Torso erstrecken.

3. Verhärtung, Druck und Bandscheibenvorfall im unteren Rücken

Ihre Mutter hat Sie immer damit genervt „aufrecht zu sitzen“ und das zu Recht! Ihre Mutter hat nur versucht, Sie in der Zukunft vor Rückenproblemen zu bewahren. Forschungen des nationalen Instituts für neurologische Störungen erinnern uns daran, dass regelmäßige Bewegung den Blut- und Nährstofffluss zu den weichen, schwammartigen Scheiben zwischen den Wirbeln fördert. Durch zu langes Sitzen werden diese Scheiben verschoben und es bildet sich hartes Kollagen zwischen den Sehnen und Bändern.

Wenn Sie viel am Schreibtisch arbeiten, sollten Sie versuchen, aufrecht zu sitzen, ohne sich nach vorne zu lehnen (Ihr Nacken sollte nicht über Ihre Schultern hinausragen). Ihre Schultern sollten entspannt, die Arme 90 Grad abgewinkelt, die Füße flach auf dem Boden und der untere Rücken (Lendenbereich) unterstützt von einer Rückenlehne sein, damit der Psoas-Muskel (der die Lendenwirbel nach vorne zieht) nicht verkrampft, was zu einem Bandscheibenvorfall führt.

4. Chronischer Organschaden

Darmkrebs, Fettleber und Herz-Kreislauf-Erkrankung stehen alle auf der Liste von Risiken bei denjenigen, die die meiste Zeit sitzend verbringen – selbst wenn sie regelmäßig Sport treiben, laut einer Gruppe von Ernährungsexperten und Physiologen der Universität von Missouri.

Zahlreiche Studien bringen den schlechteren Blutfluss und die geringere Fettverbrennung durch zu viel Sitzen mit einem erhöhten Risiko von verstopften Arterien, hohem Blutdruck, erhöhtem Cholesterinspiegel, Verdauungsproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleber in Zusammenhang. Die Forscher deuten darauf hin, dass es wichtig ist, immer wieder vom Schreibtisch aufzustehen und sich zu bewegen, selbst wenn Sie außerhalb der Arbeit sportlich aktiv sind. Außerdem sollten Sie berücksichtigen, keine Lebensmittel zu essen, die die Arterien verstopfen, wenn Sie am Schreibtisch sitzen.

5. Muskeldegeneration

Muskeln, die nicht gebraucht werden, bauen sehr schnell ab. Wissenschaftler der Arizona State University deuten darauf hin, dass Muskeldegeneration dann auftritt, wenn Sie nicht stehen, herumlaufen und sich aufrecht hinsetzen.

Wenn Sie zu viel Sitzen und in Ihrem Stuhl hängen, werden der Nacken, die Schultern, der untere und obere Rücken, sowie die Bauchmuskeln schwach. Unterentwickelte Bauch-, Hüftbeuger- und Rückenmuskeln führen dazu, dass die Wirbelsäule gekrümmt und die Bewegungsfreiheit des Rückens und der Hüften eingeschränkt wird.

6. Chronische Krankheiten

Eine Studie, die im Journal für angewandte Physiologie veröffentlicht wurde, besagt, dass körperliche Inaktivität zu chronischen Krankheiten führt – wie Darm-, Endometrial- und Brustkrebs, Diabetes, Fettleber, sowie Fettleibigkeit. Wie?

Während regelmäßige Bewegung die Produktion schützender Antioxidantien fördert, sind die Zellen durch zu langes Sitzen verstärkt den krebserregenden freien Radikalen ausgesetzt. Zudem zeigen Studien einen drastischen Abfall der Insulinreaktion und das schon nach einem Tag längerem Sitzen, wodurch Menschen, die viel Zeit sitzend verbringen, verstärkt durch Typ 2 Diabetes gefährdet sind.

7. Krampfadern und Blutgerinnsel

Wie haben alle schon einmal Geschichten über einen Freund von einem Freund von einem Freund gehört, bei dem sich nach einem 18-Stunde- Flug ein lebensbedrohliches Blutgerinnsel gebildet hat. Wie unmöglich es auch klingen mag, aber Ärzte des klinischen Thromboembolieprogramms des Hamilton Generalhospitals in Ontario, Kanada, warnen davor, dass zu langes Sitzen am Schreibtisch oder sogar auf der Couch auch eine tiefe Beinvenenthrombose (DVT) verursachen kann – besonders wenn Sie übergewichtig sind.

Ein Blutgerinnsel kann lebensbedrohlich werden, wenn es sich löst, in die Lunge gelangt und es dort zu einer Blockade kommt (pulmonale Embolie). DVT entsteht dann, wenn die Blutzirkulation verlangsamt wird und sich Flüssigkeit in den Beinen ansammeln kann, was schließlich zu einem Blutgerinnsel führen kann. Nicht ganz so dramatisch, aber trotzdem bedenklich ist, dass zu langes Sitzen zu chronisch geschwollenen Knöcheln, Krampfadern und Osteoporose aufgrund von zu wenig Bewegung führen kann.

8. Behinderungen und Tod durch zu langes Sitzen

Für den durchschnittlichen Deutschen ist es nicht unüblich, 8 oder mehr Stunden am Tag zu sitzen. Aber Tod durch Sitzen klingt schon irgendwie lächerlich. Während chronisches Sitzen für Sie vielleicht noch harmlos ist, erhöht es, laut einer 8 ½ Jahre andauernden Studie der Northwestern Universität, besonders bei älteren Menschen das Risiko körperliche Behinderungen zu bekommen um 50 Prozent.

Dieselbe Studie zeigte auch, dass die Sterblichkeitsrate von Menschen, die für gewöhnlich viel sitzen und am Abend fernsehen (oder Videospiele spielen), um 61 Prozent höher ist im Vergleich zu denjenigen, die nur eine Stunde pro Tag vor dem Fernseher sitzen. Wenn Sie gerne abends in die Glotze starren, sollten Sie wenigstens in den Werbepausen kurz spazieren gehen oder ein paar Übungen machen.

ActiveBeat Deutsch

Contributor

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