Hitzewallungen, Gedächtnisverlust, Reizbarkeit und Gewichtszunahme. All dies sind verschiedene Symptome, mit denen sich Frauen in den Wechseljahren rumschlagen müssen. Diese Zeit hat zur Folge, dass der Menstruationszyklus der Frau endet und sie nicht mehr in der Lage ist, Kinder zu bekommen.
Frauen haben die Wechseljahre nur dann hinter sich, wenn sie ganze 12 Monate ohne Menstruation erleben. Die Vorphase, in der die Periode mal aufhört und wieder anfängt, nennt man Perimenopause. Die meisten Frauen erleben diese Phase im Alter von 40-50 Jahren. Die eigentliche Menopause fängt meistens erst bei Frauen an, die älter als 50 Jahre sind.
Wechseljahre sind keine Krankheit, sondern einfach nur ein natürlicher Alterungsprozess, der bei Frauen auftritt. Das bedeutet also, dass Sie Heilmittel und Behandlungsmethoden von Ihrem Arzt verschrieben bekommen, um unangenehme Symptome oder chronische Krankheiten (z.B. Osteoporose) zu heilen, die während der Wechseljahre auftreten können.
Zu diesen Behandlungsmethoden gehören …
1. Hormon-Therapie
Die häufigste Behandlungsmethode ist die sogenannte Hormon-Therapie (oder Östrogen-Therapie). Je nach Stärke Ihrer Symptome, sowie Medizin- und Familien-Historie verschreibt Ihnen Ihr behandelnder Arzt Östrogene und Progestine (falls Ihre Gebärmutter noch intakt ist) um Hitzewallungen, Knochenschwund, Demenz und Herzkrankheiten zu vermindern.
2. Soja
Eine sojahaltige Diät, die zum Beispiel Tofu, Sojamilch, Sojanüsse, Sojabohnen und Tempeh beinhaltet, wird oftmals von Ihrem Arzt empfohlen, um vor allem Hitzewallungen vorzubeugen. In Soja ist viel Phytoöstrogen enthalten. Phytoöstrogen ist eine Pflanzen ähnliche Substanz, dem Östrogen ähnlich, die der Körper einer Frau natürlich produziert.
3. Vaginales Östrogen
Vaginale Trockenheit und Schmerzen beim Sex sind häufige und unangenehme Nebenwirkungen der Wechseljahre. Zum Glück gibt es, für Frauen mit niedrigem Östrogen-Spiegel, Tabletten, Ringe oder Cremes. Jede der drei Behandlungsmöglichkeiten erfolgt vaginal, wobei die Wirkstoffe durch das Scheidengewebe absorbiert werden, um die Symptome zu lindern.
4. Natürliches Phytoöstrogen
Obwohl natürliches Phytoöstrogen selten von herkömmlichen Medizinern verschrieben wird, kann es über Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, um die unangenehmen Symptome der Wechseljahre, hauptsächlich die Hitzewallungen, zu mindern. Natürliches Phytoöstrogen ist in Kräutern wie der wilden Yamswurzel, Trauben Silberkerze (Actaea racemosa) und Baldrian-Wurzel enthalten
5. Antidepressiva
Eine leichte Dosis von Antidepressiva oder selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) lindert vor allem Hitzewallungen und bewirkt gute Laune. Deshalb wird es oftmals von Ärzten an Patientinnen verschrieben, die kein künstliches Östrogen, entweder wegen der Familien-Historie oder grundlegender gesundheitlicher Probleme, vertragen. SSRI kann auch an Frauen verschrieben werden, die zusätzlich zu ihren Wechseljahren an Depressionen leiden.
6. Bioidentische Hormontherapie
Bioidentische Hormontherapie (oder BHRT) ist eine speziell entwickelte Hormon-Therapie, die Hormone ersetzt, die normalerweise im Körper von jungen, gesunden Frauen produziert werden. Das BHR-Medikament wird meistens speziell von Ihrem Apotheker, je nach Anweisung des Arztes, nur für Sie produziert. BHRT Medikamente gelten noch als experimentell und müssen deshalb erst vom Bundesgesundheitsamt genehmigt werden, bevor sie verschrieben werden können.
7. Gabapentin-Therapie
Gabapentin (oder Neurotin) ist ein pharmazeutisches Mittel, das ursprünglich entwickelt wurde, um epileptische Anfälle und neuropathische Schmerzen zu lindern. Es ist jedoch auch für Frauen geeignet, denen man wegen der Familien-Historie oder gesundheitlicher Probleme (z.B. Brustkrebs, nach einem Schlaganfall oder Blutgerinnsel) keine Östrogen-Therapie verschreiben kann. Es hilft Hitzewallungen und die durch Wechseljahre bedingte Migräne zu lindern.
8. Osteoporose-Vorbeugung
In den Wechseljahren steigt das Risiko und die Wahrscheinlichkeit an Osteoporose zu erkranken. Osteoporose ist eine Krankheit, bei der die Knochen immer dünner und schwächer werden, bis sie schließlich brechen oder sich zurück bilden. Um Knochenschwund zu verhindern, verschreiben einige Ärzte auch, neben den gewöhnlichen Wechseljahr-Therapien, Osteoporose-verbeugende Medikamente.